Starkregen
Information: so schützen Sie sich!
Meiden Sie bei Starkregen unbedingt überflutete Räume!
Es besteht Lebensgefahr!
Überflutungen nach Starkregen verursachen gravierende Schäden. Deshalb schützen Sie jetzt Ihr Hab und Gut! Das Wasserhaushaltsgesetz regelt zudem, dass Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien die Verantwortung für ihren Besitz selbst tragen.
Auch einen Schadenfall durch Starkregen können Sie durch Versicherungsschutz absichern. Wir empfehlen, bestehende Versicherungen regelmäßig auf sich verändernde Risiken hin zu überprüfen und den Schutz gegebenenfalls zu erweitern.
Für Sie kümmern sich die Stadtwerke Hürth intensiv um die kommunale Überflutungsvorsorge. Ein Bestandteil dieser Maßnahmen sind hilfreiche Ratschläge, wie Sie sich und Ihre Immobilen vor Starkregen schützen können.
Checkliste für Ihre Gefahrenbewertung
Wenn Sie eine der folgenden Frage mit Ja beantworten, sollten Sie beim Schutz von Starkregengefahren umgehend aktiv werden:
- Gab es an Ihrem Gebäude schon einmal Schäden durch Starkregen?
- Gibt es einen ebenerdigen Haus- oder einen Terrasseneingang, durch die Regenwasser oberflächig ins Erdgeschoss fließen kann?
- Kann Wasser über eine äußere Kellertreppe, ebenerdige Lichtschächte, Kellerfenster oder Tiefgarage ins Haus eindringen?
- Liegt Ihr Grundstück / Gebäude in einer Geländesenke oder unterhalb einer abschüssigen Straße?
- Befindet sich oberhalb Ihres Hauses ein steiler Hang?
- Liegt Ihr Gebäude in der Nähe eines Gewässers, das sich aufstauen kann?
- Haben Gehwege, Hofzufahrten und Stellplätze ein Gefälle zum Haus?
Rückstausicherung ist Pflicht
Das öffentliche Kanalnetz leitet normalen Regen in der Regel problemlos ab. Starkregen kann es jedoch nicht vollständig aufnehmen. Dann kann es zum Rückstau kommen und Wasser drückt durch die Anschlussleitung in Ihren Keller. Den Rückstau verhindert zuverlässig eine Rückstausicherung. Diese Rückstausicherung sollten Sie zu Ihrer Sicherheit jährlich auf ihre Funktion prüfen lassen.
Wenden Sie sich dazu immer an qualifizierte Handwerker. Die sind auch Ihre Ansprechpartner, wenn Sie eine Rückstausicherung einbauen.
Die bestehende Pflicht für eine funktionstüchtige Rückstausicherung bietet Schutz für Sie und Ihr Eigentum!
Wenn Sie die technischen Gebäudesicherheit Ihrer Immobilie überprüfen wollen, bietet die Verbraucherzentrale NRW kostenlose Informationen zum Download an.
www.ratgeber-verbraucherzentrale.de/unwetter-gebaeude-check
Umfangreiche Informationen für Schutzmaßnahmen bietet das Abwassernetzwerk Rheinland kostenfrei an:
https://abwassernetzwerk-rheinland.nrw/service/downloads
Die Starkregenkarte zeigt Ihr Risiko
Damit Sie rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen treffen können, bietet die Stadt Hürth eine virtuelle Starkregenkarte an. Dort ist zu erkennen, wie gefährdet Ihre Immobilie ohne Schutzmaßnahmen sein kann.
Mit diesem für Nutzerinnen und Nutzer kostenlosen Online-Angebot wird die höchste Überflutungsgefahr in Folge von bei Starkregen sichtbar gemacht. Nutzen Sie diese Informationen für den Schutz Ihrer Immobilie.
www.geoportal.de/map.html?map=tk_04-starkregengefahrenhinweise-nrw
Warn-App nutzen
Je früher Sie über drohenden Starkregen informiert sind, desto besser können Sie reagieren.
Bundesweit stehen deshalb unterschiedliche Warn-Apps zum Download zur Verfügung. Zum Beispiel die kostenlose WarnWetter-App vom Deutschen Wetterdienst.
Warn-Apps zu automatischen Wettervorhersagen für ihr Mobiltelefon
- KATWARN
- NINA
- DWD WarnWetter
- AlertsPro
Menschenrettung geht immer vor!
- Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen.
- Warnen Sie ggf. Nachbarn.
- Sichern Sie tiefer liegende Räume und Garagen.
- Sichern Sie Wertgegenstände.
- Schalten Sie Strom und Heizungen in gefährdeten Räumen ab.
- Betreten Sie keine überschwemmten Kellerräume oder Tiefgaragen.
- Verständigen Sie die Feuerwehr, wenn Schadstoffe ausgelaufen sind.
- Unternehmen Sie keine Rettungsversuche, ohne selbst sicher zu sein.
Für einen ersten Überblick über eine mögliche Gefährdungssituation, grundlegende Sicherungsmöglichkeiten und richtiges Verhalten bei Überschwemmungen informieren wir kostenfrei in unserer Broschüre.
Starkregen: Definition, Regionalität, Klimawandel
Von Starkregen spricht man bei großen Niederschlagsmengen, die in kurzer Zeit und häufig im Zusammenhang mit Unwettern fallen. Starkregen entsteht durch Konvektion: warme feuchte Luft steigt auf, kühlt sich dabei ab und sinkt in der Höhe seitwärts wieder ab. Dieser Prozess transportiert schnell und wirksam Wärme in höhere Luftschichten. Der in der warmen Luft enthaltene Wasserdampf kühlt sich ab und wird zu Wasser. Die im Wasserdampf enthaltene Energie wird frei und verstärkt den Auftrieb zusätzlich. Je intensiver die Auf- und Abwinde und die Wolkenbildung, desto höher wird die Wolke. Dabei vergrößern sich die Wassertropfen. Im Ergebnis gewittert es mit starkem Regen, oft verbunden mit Sturm und Hagel.
Die Bildung von Starkregen ist sehr von regional unterschiedlichen Voraussetzungen abhängig. So sind an der Küste und im norddeutschen Flachland Starkregenereignisse meist seltener als in der Mitte und im Süden Deutschlands, wo das Gelände durch Anhöhen und Berge stärker gegliedert ist. Durch Berge wird die Unwetterbildung begünstigt. In Europa sind Starkregenereignisse häufig von kurzer Dauer zwischen fünf Minuten und drei Stunden – und oft örtlich sehr begrenzt. Länger anhaltender Starkregen fällt in Europa unter stationären Unwetterfronten und bei besonderen Wetterlagen.
Überschwemmungen infolge von Starkregenereignissen sind eine oft unterschätzte Naturgefahr für Menschen, Tiere und Güter. Man muss davon ausgehen, dass Starkregenereignisse wegen des globalen Klimawandels in Häufigkeit und Stärke zunehmen. Bisher werden Starkregenereignisse mit der Angabe von Jährlichkeiten bewertet. Diese Einordnung gibt an, mit welcher statistischen Wahrscheinlichkeit der Wiederkehr eines ähnlichen Ereignisses, zum Beispiel 50 Jahre, zu erwarten ist. Eine solche Einteilung kann zu Missverständnissen führen, weil die angegebene Anzahl von Jahren so verstanden werden kann, dass eine Wiederkehr für diesen Zeitraum in der Zukunft nicht erfolgt. Diese vermeintliche Sicherheit ist falsch.
Instrument zur Risikokommunikation: Starkregenindex
- Quelle: www.abwassernetzwerk-rheinland.nrw
Um den Schutz der Bevölkerung, der Landwirtschaft und wirksame Planungsgrundlagen für Stadt- und Raumplanung sowie der Wasser- und Versicherungswirtschaft zu ermöglichen, haben die im Abwassernetzwerk Rheinland organisierten Kommunen 2019 den Starkregenindex eingeführt. Dies geschah auf den durch Prof. Theo G. Schmitt und weiteren Fachexperten erarbeiteten Grundlagen. Der Starkregenindex soll die Bewertung von Starkregenereignissen über die Intensität des Niederschlages vereinfachen und verständlicher darstellen. Dafür wurden Regenereignisse in 12 Stufen, sogenannte Starkregenindizes zwischen 1 und 12, eingeteilt. Während der Index 1 einen „normalen“ Starkregen beschreibt, der in den Sommermonaten häufiger fällt, beschreibt der Index 12 ein extremen Starkregen, der sehr selten fällt. Mit diesen Indizes ist der Starkregenindex mit der bekannten Richterskala zur Messung der Stärke von Erdbeben oder der Beaufortskala zur Klassifikation der Windstärken vergleichbar.
Dokumentation als Grundlage für die Vorsorge
Der Starkregenindex beschreibt die Intensität des gefallenen Starkregens. Welche schädlichen Auswirkungen ein Starkregen hat, ist dabei immer von der besonderen Örtlichkeit abhängig und kann nicht pauschal vorhergesagt werden. In den Grafiken zum Starkregenindex sind daher die oft zu beobachtenden Folgen von Starkregen bildlich dargestellt. Sie reichen von einem Aufstau und Überstau von Wasser im Kanalnetz bis zur vollständigen Überflutung der Oberflächen. Um sich vor Schäden infolge von Starkregenereignissen wirksam zu schützen, ist immer einer genaue Risikoanalyse durch Experten vor Ort notwendig. Beispielweise kann eine Hanglage erheblichen Einfluss auf eine Gefährdungssituation haben. Um einen Überblick über die Schutzmöglichkeiten zu geben, finden Sie auf dieser Seite ausführliche Informationen als PDF-Dokumente zur Information. Diese Informationen wurden freundlicherweise von den Stadtentwässerungsbetriebe Köln, Kurzform StEB Köln, zur Verfügung gestellt. Infolgedessen werden in den Texten die Stadt Köln und die StEB genannt. Die beschriebenen Wirkungszusammenhänge aber gelten auch für Hürth.
Vorsorge
Anfallendes Regenwasser bei Starkregenereignissen wird besonders dadurch zur Gefährdung, weil in Kommunen zunehmend Flächen versiegelt werden. Straßen, Wege und natürlich die Bebauung selbst verhindern die Wasseraufnahme in den Boden und leiten fallendes Regenwasser ab. Die Gefährdungssituationen durch Starkregen können erheblich abgeschwächt werden, wenn neben dem Gebäudeschutz zusätzlich Flächen geschaffen werden, auf denen sich Regenwasser sammeln und versickern oder langsam abfließen kann. Natürlich hilft dabei auch eine Entsiegelung von Flächen, wie zum Beispiel durch Einsatz von Rasengittersteinen statt einer geschlossenen Oberfläche für Wege. Auch Dachbegrünungen sind empfehlenswert: das Substrat speichert Regenwasser und entlastet die Kanalisation. Die Pflanzen auf dem Dach reinigen die Luft, halten im Sommer die Räume darunter kühler und isolieren im Winter. Zusätzlich bietet der Pflanzenteppich Lebensraum für Insekten und Vögel.
Beratung
Wenn Sie Fragen zum Thema Starkregen und dem Schutz vor Starkregen haben, wenden Sie sich bitte an die Stadtwerke Hürth. Bitte kontaktieren Sie uns dazu per E-Mail unter starkregen@stadtwerke-huerth.de oder rufen Sie uns unter 02233 / 53474 an.
Downloads
- SWH_Starkregen: so schützen Sie sich!
- Checkliste: Gefährdung durch Rückstau
- Fragen und Antworten zum Thema Starkregen
- Leitfaden Starkregenvorsorge
- Leitfaden Entsiegelung und Begrünung
- Empfehlungen zukunftsfähige Regenwasserbewirtschaftung
- Starkregenindex
- Starkregenindex - was passiert wann
Wir danken den StEB Köln und dem Abwassernetzwerk Rheinland für die Nutzungsmöglichkeit der Dokumente.
Starkregen: Schäden vermeiden in Hürth
Die Stadtwerke Hürth bieten vielfältige Informationen zur Vorsorge gegen Schäden durch Starkregen.
Für einen ersten Überblick über eine mögliche Gefährdungssituation, grundlegende Sicherungsmöglichkeiten und richtiges Verhalten bei Überschwemmungen informieren wir kostenfrei in unserer Broschüre.
Sollte ihr Ortsteil oder ihr Stadtviertel besonders von Schäden durch Starkregen betroffen sein, bieten die Stadtwerke Hürth an, dort eine Dialogveranstaltung durchzuführen. Der einfachste Weg dazu führt über einen der Ortsvorsteher, damit vor Ort ein Treffen organisiert und bekannt gemacht werden kann.
Die Stadtwerke Hürth führen bei Bedarf auch Beratungen vor Ort durch. Dies kann nur nach vorheriger Terminabsprache erfolgen. Bitte haben sie Verständnis dafür, dass nicht immer aller Termine kurzfristig stattfinden können.
Bitte kontaktieren Sie uns dazu per E-Mail unter starkregen@stadtwerke-huerth.de oder rufen Sie uns unter 02233 / 53474 an.